Die Vision

was wir uns dabei gedacht haben

Bei vielen Dingen wussten wir schon vor der Planungsphase wie es aussehen soll, manche Dinge haben sich jedoch im Lauf der Zeit komplett geändert.

Die wohl wichtigste Entscheidung hatten wir relativ rasch getroffen - es soll ein Massivhaus werden, mit Ziegel und Vollwärmeschutz. Bei der Form hatten wir keine  bestimmten Vorgaben, egal ob Bauhaus, Pult- oder Satteldach, modern aber jetzt nicht unbedingt auffallend. Geworden ist es jetzt ein modernes, aber doch ziemlich klassisches Haus mit Satteldach, weil bei dieser Variante die Solaranlage im Dach verschwindet und nicht draufgestellt werden muss.

Grundsätzlich sollte es möglichst energiesparend und ökologisch werden und dank Bus-System einen gewissen Komfort und Mehrwert bieten. Gerade in diesem Bereich waren die Entscheidungen sehr schwierig und haben sich im Lauf der Planung teilweise geändert.
Am Anfang waren wir fix von einer großzügig dimensionierten thermischen Solaranlage überzeugt, doch haben wir keine wirklich vernünftige Nutzung für die Überschußenergie im Sommer gefunden. Theoretisch könnten wir zwar die Energie aus dem Puffer im Sommer über die Soleleitung in die Erde einspeisen, aber macht es Sinn hier Energie mit noch mehr Engerige zu verbraten? Nachdem wir Warmwasser im Sommer mit der Wärmepumpe sowieso sehr günstig erzeugen können würde sich das in vielen Jahren nicht rechnen, und so sparen wir nicht nur Investitionskosten, sondern auch Platz im Keller und laufende Kosten für die Wartung. Ohne den Pufferspeicher für die Solar macht natürlich auch ein wassergeführter Kamin wenig Sinn, also wird dieser ein einfacher Ofen.
Auch die Regenwassernutzung war uns am Anfang wichtig, doch auch hier rechnet sich das kaum und wir haben von vielen erfahren, dass Sie das wieder aufgehört haben, weil die WCs dadurch verschmutzen.

Also werden wir rein auf Photovoltaik setzen, denn das können wir einerseits jederzeit verbrauchen und den Überschuss für ein paar Cent ins Netz einspeisen. Außerdem passt das ganz gut zu unserer Wärmepumpe, welche wir aber bewusst NICHT über einen extra Zähler mit Wärmepumpenstrom speisen. Bei der geringen Leistung unserer Wärmepumpe wäre die Ersparnis deutlich geringer als die Mehrkosten für den zusätzlichen Zähler.

Als Wärmepumpe setzen wir ein Kombigerät mit Wohnraumlüftung von Drexel & Weiss ein, für das wir nach langer Suche durch Vermittlung von D&W endlich einen kompetenten Partner gefunden haben. Lange Zeit hatten wir hier ein wenig Bauchweh, denn die meisten Installateure haben von einer Sole-Wärmepumpe abgeraten, da unsere Fläche dafür nicht ausreicht. Kein Wunder, reichten die Angebote bei der Heizung doch von 5kW bis zu 18kW, was uns die Entscheidung nicht wirklich einfacher machte. Reichen 5kW wirklich um ein Haus unserer Größe zu heizen oder sitzen wir im Winter im Kalten? Danke dem PMPP-Excel aus dem Energiesparhaus-Forum habe ich dann versucht die Heizlast selbst im Detail nachzurechnen und siehe da, das Ergebnis waren 4,1kW und so bleiben noch 1kW Reserve für das Warmwasser.

Wichtig war uns auch eine gute Einbeziehung der Terrasse als erweiterten Wohnraum, was wir durch eine großzügige Überdachung zwischen Wohnhaus und Garage erreichen. Durch die geschickte Positionierung des Hauses haben wir es auch geschafft eine ausreichend große zusammenhängende Grünfläche zu erhalten, die den Kindern als Spielraum zur Verfügung steht.

Bei der Innenaufteilung hatten wir eigentlich sehr rasch die wichtigsten Eckpunkte definiert:

  • großzügiger Wohn-Ess-Kochbereich
  • etwas abgetrennter Familienbereich für den Alltag
  • Stiegenaufgang nicht aus dem Wohnraum
  • abgetrennter Eingangsbereich, damit man nicht dauernd durch die schmutzige Zone läuft (hier wundern mich immer die Grundrisse, bei denen man den ganzen Tag, am Weg aufs Klo oder nach oben, dort durch läuft, wo auch mit den schmutzigen Schuhen unterwegs ist)
  • vollständiges Bad im Erdgeschoß, damit man nicht mit dem Dreck nach oben muss
  • oben 3 halbwegs gleichwertige großzügige Kinderzimmer
  • einen allgemein zugänglichen Schrankraum, damit in den Zimmern keine Kästen notwendig sind


Wie sich unsere Vision dann in der Praxis bewährt, das können wir im Moment noch nicht sagen, aber in 1-2 Jahren sind wir hoffentlich immer noch zufrieden damit.



3D-Ansicht vom Haus